2019-06-28

a-Musik Spätkauf mit Hans-Jürgen Hafner

Donnerstag, 04. Juli 2019  19 Uhr

Hans-Jürgen Hafner, "...different strata as far agenda was concerned..."
Ein Musikvortrag zu La Monte Youngs "An Anthology"

Mit anschließendem Plattenauflagen im Rahmen des a-Musik Spätkaufs.
Der Laden ist bis 22 Uhr geöffnet.

Eine Veranstaltung des Institut für Betrachtung.
Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln

Erst mit zwei Jahren Verspätung erscheint im Frühjahr 1963, was heute sehr legitim als eine der wichtigsten Künstlerpublikationen der 1960er Jahre gilt. Das seitdem unter dem schlichten Titel An Anthologykursierende Büchlein liefert einen zentralen Baustein zum Verständnis der seither viel diskutierten ‚Konzeptualisierung’ der Künste seit den 1960er Jahren.

Der offizielle Titel des von La Monte Young konzipierten und zusammen mit Jackson Mac Low herausgegebenen Büchleins, An Anthology of Chance Operations, Concept Art, Anti-Art, Indeterminacy, Improvisation, Meaningless Work, Natural Disaster, Plans of Action, Mathematics, Poetry, Essay, hält ziemlich viel von dem vielen, was er verspricht. Die künstlerischen, literarischen und theoretischen Beiträge der fünfundzwanzig Beteiligten – vor allem aus dem Feld der neuen Musik (u. a. John Cage, Terry Riley, Christian Wolff und natürlich Young selbst), dem Tanz bzw. der sich als Gattung etablierenden Performance (Simone Forti/Morris, Yoko Ono, Nam June Paik), der Dichtung (Claus Bremer, Jackson Mac Low, Emmett Williams) und der bildenden Kunst (George Brecht, Walter de Maria, Diter Rot) – und zumal die detailverliebte grafische Gestaltung aus der Hand des FLUXUS-Initiators George Maciunas haben es in sich. Das gilt für das Paket genauso wie für jeden einzelnen Beitrag. Denn An Anthology steht für hochgradig unterschiedliche Versuche eine Kunst jenseits der post-Cage’schen Ästhetik zu projektieren, was vor allem die Beiträge von Henry Flynt und La Monte Young selber betrifft.

Hans-Jürgen Hafner arbeitet als Kunstkritiker, Autor und Ausstellungsmacher. Neben einem Faible für zeitgenössische Praxen und Diskurse der Malerei beschäftigt er sich gern mit Ursachen, Erscheinungsformen und Effekten der Konzeptualisierung der Kunst im Spannungsfeld von Ästhetik, Institutionskritik und Aktivismus seit den späten 1950er Jahren. 2012/2013 hat er im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf und am ZKM Karlsruhe Henry Flynt: Activities 1959- die erste institutionelle Retrospektive über das künstlerische Werk des US-amerikanischen Philosophen, Komponisten, Künstler und Initiators der concept art, Henry Flynt, kuratiert.



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